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Storytelling für Destinationen

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“Ich hasse Thailand” — Überschrift und Thema eines Werbespots der Tourism Authority of Thailand — also die höchste politische Ebene der Tourismuswerbung des Landes. Nicht unproblematisch, sagen wir mal.
Ausserdem wurde der Spot Anonym auf Youtube platziert. Schafft aber in kürzester Zeit zwei  Millionen Reichweite bei 25.ooo Likes zu 500 Ablehnungen.

Storytelling für Destinationen

Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte es jetzt nachholen. Der Spot ist ein Paradebeispiel für Storytelling. Wir haben einen Helden, den typischen amerikanischen Backpacker. Wir haben einen Konflikt: sein Rucksack ist weg, mit Geld, Papieren, selbst Ladegerät fürs Handy (der größte Verlust von allen). Wir haben Bewährungsproben: ganz zu Beginn mit sich selbst. Der Held ist so sauer, daß er kein Vertrauen hat, nichtmal zu Menschen, die ihm helfen wollen. Wir haben eine emotionale Story: er wollte die besten 2 Wochen seines Lebens haben, hohe Erwartungen. Wir haben eine HappyMinute: er bekommt die besten 2 Jahre seines Lebens und der Rucksack… nein, keine Spoiler an dieser Stelle ;-)

Schauen Sie selbst und überlegen, was bei Ihnen möglich wäre: Ich hasse Mercedes, Ich hasse Zalando, Ich hasse Tempo, Ich hasse Bayern etc…

Zur Kritik am Video muss man nur die Kommentare lesen. Bad acting — der Job wurde nicht zu Ende gebracht, wahrscheinlich weil Entscheidungsträger an Details meckerten, statt der Kraft der Story zu vertrauen. Es ist nicht eine negative Emotion im Gesicht des Spielers zu sehen. Fake — natürlich kommt schnell raus, daß es Werbung ist und vom wem. Viele Leute glauben immer noch, daß wäre ein echter Post. An dieser Stelle fehlt der Absender. Gut oder schlecht? Nun, eine Entscheidung. Das hat seine Vor– und Nachteile. Eine Idee für die Auflösung wäre aber praktisch gewesen.

Dagegen steht die positive Kritik: was der Film auf fantastische Weise schafft, ist der Imagewechsel über den Dreh der Werte. Es beginnt mit Klischees, stellt etliche echte Werte dar und greift letztlich das Thema Identität selbst auf.
Es wäre interessant zu wissen, ob und wieviel Seeding in der Kampagne steckt. Ansonsten ist offensichtlich, warum er einfach funktioniert. In den Kommentaren finden sich sehr viele Thais, die sich für Ihr Land einsetzen. Der Film liefert die Themen, das Engagement kommt bei den Werten von selbst.

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